Der SPD-Ortsverein Rügen-Hiddensee kritisiert Umfang und Standort des geplanten LNG-Terminals vor Rügen und die Kommunikation und die Handhabung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Der SPD-Ortsverein Rügen-Hiddensee kritisiert Umfang und Standort des geplanten LNG-Terminals vor Rügen und die Kommunikation und die Handhabung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat unsagbares Leid über die Menschen in den Kriegsgebieten gebracht. Die indirekten Folgen des Krieges sind weltweit spürbar und stellen auch unser Land vor enorme Herausforderungen, besonders bei der Energieversorgung. Die Sorgen vor hohen Energie- und Strompreisen und vor Versorgungsausfällen mit all ihren Folgen begleiten uns in diesem Winter und werden voraussichtlich auch im nächsten Winter 2023/24 präsent sein. Bei der Erschließung neuer Energiequellen und Zulieferungswege braucht es allerdings Augenmaß. Die aktuellen Pläne von RWE, direkt vor der Küste Südost-Rügens ein Off-Shore-LNG-Terminal zu errichten, betrachten wir in diesem Zusammenhang als sehr kritisch und lehnen den aktuell vorgesehenen Standort und seine Dimension entschieden ab.

Marvin Müller, SPD-Vorstandsmitglied und Gemeindevertreter in Binz, dazu: „Die Sorgen der Menschen auf unserer Insel sind enorm. Es wird massiv in eines der sensibelsten Ökosysteme in der Ostsee eingegriffen und es sind erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität auf der Insel Rügen zu befürchten. Der Tourismus stellt die Lebensgrundlage für viele Menschen dar und ist das wichtigste wirtschaftliche Standbein unserer Region. Ein Projekt dieser Dimension löst vor Ort aber auch bei den touristischen Gästen Befürchtungen und Ängste vor einer dauerhaften Beschädigung des Ökosystems und der Lebensgrundlage auf Rügen aus. Diese kann man nicht einfach ignorieren.“

Des Weiteren sagt Müller: „Die notwendige Beschleunigung der Energiewende in der Folge des Krieges wird nur mit den Menschen gelingen, nicht ohne und erst recht nicht gegen sie.“

Wir erwarten besonders vom Vorhabenträger und vom BMWK deutlich mehr Transparenz und die Beteiligung der Menschen vor Ort. Es braucht aufgrund der Brisanz des Themas und der Dimension des Vorhabens aus unserer Sicht dringend Dialogangebote und Beteiligung auf Augenhöhe.
Diese sind aktuell, vor allem durch das Bundeswirtschaftsministerium, nicht gegeben. Verschiedene Anfragen an dieses zur Thematik werden nicht beantwortet. Viele Fragen sind offen.

Eine kurzfristige Lösung für die Energieversorgungskrise zu finden, ist nicht einfach. Dennoch dürfen diese kurzfristigen Lösungen keinen dauerhaften Schaden an Natur, Umwelt und unserer Gesellschaft anrichten.